1. Einführung in die Programmiersprache Ada
 
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1.1 Entwicklungsgeschichte


Die Programmiersprache Ada trägt ihren Namen zu Ehren von Augusta Ada Byron, Countess of Lovelace (1815-1852), sie war die Tochter des Dichters Lord Byron. Da sie für Charles Babbage mathematische Abhandlungen über die mögliche Programmierung seiner analytischen Maschine schrieb, wurde sie als die erste Programmiererin bekannt.

Die Entwicklung von Ada wurde vom amerikanischen Verteidigungsministerium (Department of Defense [DoD]) mit dem Ziel gefördert, alle bisher im militärischen Bereich verwendeten Programmiersprachen durch eine einheitliche abzulösen. Ada wurde von der Firma Honeywell Bull unter der Leitung von Jean Ichbiah aus Frankreich entwickelt.

Der ANSI-Standard ANSI/MIL-STD-1815A, 1983, das Ada Language Reference Manual (LRM), beschreibt die Programmiersprache Ada 83. Die den ANSI-Standard kennzeichnende Zahl ist das Geburtsjahr von Lady Ada.

Die Programmiersprache wurde inzwischen überarbeitet, der neue Standard heißt "Ada 95" und ist unter ISO/IEC 8652:1995 standardisiert.
Neu hinzugekommen sind u. a. objektorientierte Eigenschaften. Ada 95 ist somit die erste standardisierte objektorientierte Programmiersprache.

In Ada sind unterschiedliche Konzepte aus verschiedenen Programmiersprachen vereint, wodurch die Sprache sehr mächtig geworden ist. Ada wurde im Hinblick auf optimale Lesbarkeit, fehlerunanfällige Notation, Wiederverwendung und Teamkoordination entworfen.

Ada wurde zunächst für Embedded Systems mit Echtzeit-Eigenschaften eingesetzt. Das U. S. DoD (Department of Defense) schreibt in vielen Fällen die Verwendung von Ada vor. Die Gruppe der Ada-Benutzer hat sich weit über das U. S. DoD ausgedehnt. Das Anwendungsgebiet hat sich auf viele andere Bereiche wie "verteilte Systeme" und wissenschaftliche Anwendungen erweitert. Bedeutende Einsatzgebiete von Ada sind vor allem viele sicherheitskritische Systeme wie Luft- und Raumfahrt und Flugsicherung.

Ada wird dabei sowohl für kleine als auch für große Projekte verwendet, da die Fehlererkennungsmöglichkeiten von Ada (sowohl während der Übersetzung als auch während der Ausführung) die für die Fehlerbehebung notwendige Zeit erheblich reduzieren. Oft wird Ada auch gerade dann verwendet, wenn eine Anwendung besondere Anforderungen an die Laufzeiteffizienz stellt. Hinzu kommt, daß parallele Prozesse leicht umgesetzt werden können, wenn der Übersetzer auf einem modernen Betriebssystem (z. B. UNIX, Windows NT, Windows 95, OS/2, Mach) aufsetzt.

In der professionellen Softwareentwicklung ist Ada eine der bedeutendsten Programmiersprachen. Die Stellung von Ada wird durch den neuen Standard Ada 95 weiter ausgebaut.

Für einen Softwareentwickler, auch wenn er normalerweise in C programmiert, ist es unabdingbar, sich auch mit anderen Sprachen zu beschäftigen. Als erste standardisierte objektorientierte Programmiersprache bietet Ada hierfür einen sinnvollen Ansatzpunkt.

Dokumente für den Umgang mit Ada, die in die Ada-Tour integriert (Referenzhandbuch, Rationale und Ada-Leitfaden) und alle auf der CD enthalten sind:
  • Language Reference Manual
  • Annotated Ada Reference Manual
  • Ada Rationale
  • Ada 95 Quality and Style
  • Ada-Leitfaden



 
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