Glossar
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A Abgeleitete Klasse (OOP) -
Siehe Unterklasse. Abgeleiteter Typ -
Ein abgeleiteter Typ (derived type) ist ein neuer Typ, dessen Operationen und Werte Ebenbilder derjenigen eines vorher existierenden Typs sind. Der vorher existierende Typ heißt der Vatertyp des abgeleiteten Typs. Operationen und Wertebereiche des neuen Typs können verändert werden.

Abhängige Einheiten -
Das sind alle Einheiten, die direkt oder indirekt von einer gegebenen Einheit abhängen. Sie müssen neu übersetzt werden, wenn die betrachtete Einheit geändert wird. Die abhängigen Einheiten sind alle Einheiten, bei denen die betrachtete Einheit in der With-Klausel direkt sichtbar gemacht ist und rekursiv alle Einheiten, die diese Einheit in der With-Klausel aufführen.

Abstrakte Basisklasse (OOP) -
Eine abstrakte Basisklasse ist eine Klasse, die nicht zur Definition von Objekten verwendet werden kann, sondern die nur als Basisklasse für andere Klassen dient.

Abstrakte Klasse -
Eine abstrakte Klasse ist eine Klasse, die zumindest ein abstraktes Unterprogramm enthält. Abstrakte Klassen können nicht benutzt werden, um Objekte zu deklarieren. Abstrakte Klassen können nur in andere konkretisierte Klassen abgeleitet werden. Sie werden verwendet, um einen Benutzer zu zwingen, bestimmte grundlegende (evtl. sogar notwendige) Eigenschaften dieser Klassen für seinen konkreten Zweck zu definieren. Die Konkretisierung dieser Eigenschaften kann also nicht vergessen werden.

Abstrakte Unterprogramme -
Ein abstraktes Unterprogramm ist eine Unterprogrammdeklaration, die das reservierte Wort abstract enthält. Ein abstraktes Unterprogramm hat keinen Rumpf. Abstrakte Unterprogramme können nur in abstrakten Klassen deklariert werden.

Abstrakter Datentyp -
Ein abstrakter Datentyp wird durch die Eigenschaften seines Wertebereiches und seiner Operationen definiert. Ein ADT faßt die Daten und die Operationen, die mit diesen Daten arbeiten, in einer Einheit zusammen. Siehe auch Information Hiding.

Abstrakter Typ -
Ein abstrakter Typ ist ein Typ, der das reservierte Wort abstract in seiner Definition aufweist. Abstrakte Typen sind (häufig) Bestandteil einer abstrakten Klasse.

Accept-Anweisung -
Siehe Eingang, Annahmeanweisung.

Ada -
a) Die Programmiersprache.
b) Zum Sprachstandard der Programmiersprache gehörendes hierarchisches Paket.

Ada.Characters.Latin_1 -
Zum Sprachstandard gehörendes Paket mit einer Zeichensatzdefinition.

Ada.Finalization -
Zum Sprachstandard gehörendes Paket mit den beiden Typen Controlled und Limited_Controlled.

Ada-Anbindung -
Software, die den Steuer- und Datenaustausch zwischen einem Ada-Programm und einer Applikation, die nicht in Ada implementiert wurde, regelt.

Ada-System -
Minimal werden zur Ada-Programmentwicklung ein Ada-Übersetzer und ein Binder benötigt. Entsprechend den Forderungen des LRM muß eine Programmbibliothek existieren, auf deren Inhalt der Übersetzer zugreifen kann. Zur Implementierung der Bibliothek existieren keine Vorschriften.

Aggregat -
Die Auswertung eines Aggregats liefert einen Wert eines zusammengesetzten Typs. Der Wert wird durch die Angabe des Werts jeder Komponente spezifiziert. Die Zuordnung zwischen Werten und Komponenten kann durch Zuordnung über Namen oder durch Zuordnung über die Position spezifiziert werden.

Aktion -
Eine (geschützte) Aktion bezeichnet entweder einen Eingangsaufruf oder einen Unterprogrammaufruf eines geschützten Typs.
Siehe Geschützter Typ.

Aktive Priorität -
Basispriorität eines parallelen Prozesses sowie jede Priorität, die ein paralleler Prozeß von einem anderen parallelen Prozeß erben kann.

Aktualparameter -
Siehe Argument.

Allgemeine Zugriffstypen -
Spezielle Klasse von Zugriffstypen, deren Objekte sowohl auf Objekte verweisen können, die durch Allokatoren ("new") angelegt werden, als auch auf solche, die die Existenz von Verweisen auf sie durch das Schlüsselwort "aliased" anzeigen.

Allokator -
Die Auswertung des Allokators "new" für einen Typ erzeugt ein Objekt und ergibt einen Zugriffstyp, der auf dieses Objekt verweist. Gegenteil: Deallokator.

Allozierung -
Allozierung bezeichnet das dynamische Anlegen von typisierten Objekten zur Laufzeit. Die Auswertung des Allokators "new" für einen Typ erzeugt ein Objekt und ergibt einen Zugriffstyp, der auf dieses Objekt verweist.

Anbindung von Ada -
Software, die den Datenaustausch zwischen einer Applikation, die nicht in Ada realisiert wurde und einem Ada-Programm unterstützt, wird als Anbindung von Ada an die betreffende Applikation genannt.

Ancestor Unit -
Siehe Stammbibliothekseinheit.

Annahmeanweisung -
Ada-Sprachmittel für die Kommunikation zwischen Prozessen. Die Annahmeanweisung (accept) ist zusammen mit den Eingangsaufrufen ("entry-calls") das wichtigste Mittel zur Synchronisation von Prozessen und zur Übergabe von Werten zwischen Prozessen.

Anonymer Speicherplatz -
Anonymer Speicherplatz bezeichnet Speicherplatz, an dem Objekte liegen, auf die kein Verweis (mehr) existiert. Solche Objekte können daher auch nicht (mehr) referenziert werden. Siehe auch Speicherbereinigung.

Anormale Werte -
Ein anormaler Wert ist ein Wert, für den es keine definierte Darstellung gibt. Anormale Werte treten unter folgenden Situationen auf:
- nicht initialisierte Gleitpunktvariable;
- Folge einer Abort-Anweisung;
- Interaktion mit Programmsequenzen aus anderen Programmiersprachen.
Die Verwendung von anormalen Werten hat eine fehlerbehaftete, nicht vorhersagbare Programmausführung zur Folge.

Anormaler Prozeß -
Ein Prozeß ist anormal, wenn eine Abort-Anweisung für einen Prozeß zwar aufgerufen wurde, jedoch noch nicht abgeschlossen wurde. Dieser Fall tritt z. B. dann auf, wenn noch nicht alle von diesem Prozeß abhängigen Objekte beendet sind.

Anweisungen -
Anweisungen (expressions) sind die Teile eines Programms, welche den Zustand des Programms (Werte der Variablen, Inhalte der Ein-/Ausgabedateien, Position in einem Programm, Auswerten von Bedingungen) verändern.
Deklarationen, z. B. von Typen, Paketen, Unterprogrammen oder Prozessen, sind keine Anweisungen.

Argument -
Ein Wert, der an ein Unterprogramm, eine generische Einheit oder einen Eingangsaufruf übergeben wird. Siehe auch Parameter.

ASCII -
Im Paket Standard enthaltenes Paket mit Objekten für die Werte des Aufzählungstyps Character.

Asynchronous Procedure Call - / APC -
Der APC ist die asynchrone Form des Remote Procedure Calls (siehe RPC), d. h., daß der Aufrufer nicht auf die Beendigung des RPCs wartet.

Attribut -
Ein Attribut beschreibt ein Charakteristikum einer Einheit. Die Auswertung eines Attributes liefert vordefinierte Charakteristika eines benannten Programmobjekts. Einige Attribute sind Funktionen.

Aufrufhierarchie -
Mit Aufrufhierarchie wird die Schachtelung von (Programm-) Aufrufen zur Laufzeit (z. B. Unterprogrammaufrufe) bezeichnet.

Aufzählungstyp -
Ein Aufzählungstyp ist ein diskreter Typ, dessen Werte durch Aufzählungsliterale dargestellt werden, die in der Typvereinbarung explizit angegeben sind. Diese Aufzählungsliterale sind entweder Bezeichner oder Zeichenliterale.

Ausdruck -
Ein Ausdruck (expression) ist eine Verarbeitungsvorschrift, deren Ausführung einen Wert liefert. Ausdrücke entstehen, wenn Operanden mittels Operatoren verknüpft werden.

Ausnahme -
Eine Ausnahme ist die Bezeichnung eines Fehlerzustandes. Es gibt vordefinierte und selbstdefinierte Reaktionen auf Fehlerzustände. Die vordefinierten Ausnahmen von Ada werden z. B. bei numerischen Fehlern wie Bereichsüberschreitung oder Division durch Null automatisch ausgelöst und bewirken die Fortführung des Programmes in einer dafür vorzusehenden Ausnahmebehandlung. Zur Kennzeichnung eines Fehlerzustandes können die selbstdefinierten Ausnahmen mittels der Raise-Anweisung ausgelöst werden.

Ausnahmebehandlung - / Ausnahmebehandler -
Eine Ausnahmebehandlung (exception handler) ist eine (benannte) system- oder nutzerdefinierte Sonderbehandlung, die bei vordefinierten Fehlerzuständen ausgeführt wird. Das Programm wird an einer anderen, nutzerdefinierten Stelle fortgesetzt und zwar dort, wo bezüglich der Aufrufhierarchie oder Blockhierarchie zum ersten Mal eine Ausnahmebehandlung (exception handler) zu diesem Namen oder als Voreinstellung (default) definiert ist.

Auswertung -
Die Auswertung (evaluation) eines Ausdrucks ist der Vorgang, durch den der Wert des Ausdrucks berechnet wird. Dieser Vorgang geschieht während der Programmausführung.


 

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