Glossar
  Ziffern, Zeichen | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z
 
   
P Paket -
Pakete gestatten es, einen Satz logisch zusammengehöriger Daten und entsprechende Operationen an einem gemeinsamen Ort zu implementieren und differenzierte Zugriffsmechanismen auf die Datenobjekte des Pakets bereitzustellen. Das Paket ist außerdem eine geeignete Umgebung zur Vereinbarung von Klassen und den zugehörigen Zugriffsfunktionen. Pakete unterstützen direkt Prinzipien der Softwaretechnik, wie z. B. Datenabstraktion und Datenkapselung durch Information Hiding. Pakete sind aus Sicht einer wohlgeordneten Strukturierung von Software die bedeutendsten Programmeinheiten. Sie lassen sich in Ada hierarchisch organisieren und eignen sich daher vorzüglich zur arbeitsteiligen Entwicklung großer Programme. Pakete können sowohl sichtbare als auch private Teile enthalten, wobei die privaten Teile nur innerhalb dieses Paketes verwendbar sind, die sichtbaren sind auch von außen zugreifbar. Parameter -
Die Parameter definieren die Schnittstelle eines Unterprogramms. Parameter werden durch eine Kombination aus Bezeichner, Parametermodus und Bezeichner des Datentyps beschrieben. Bei einem Aufruf des Unterprogramms prüft der Übersetzer, ob der Datentyp des Parameters mit dem Datentyp des Argumentes übereinstimmt.
Parameter werden in Unterprogrammen, Prozeßeingängen und generischen Einheiten verwendet, um mit dem Unterprogrammrumpf bzw. der Annahmeanweisung oder dem generischen Rumpf Daten über eine wohldefinierte Schnittstelle austauschen zu können. Im Unterprogrammrumpf, in der Accept-Anweisung oder dem generischen Rumpf wird der Parameter als Formalparameter bezeichnet und wie ein lokal deklarierter Bezeichner verwendet. Der in einem Unterprogramm- bzw. Eingangsaufruf oder einer generischen Instantiierung verwendete Parameter wird Aktualparameter oder Argument genannt und dem entsprechenden Formalparameter zur Übersetzungszeit zugeordnet (Parameterzuordnung).

Parametermodus -
Der Parametermodus (IN, OUT, IN OUT) legt in der Spezifikation von Unterprogrammen, Prozeßeingängen und generischen Einheiten für jeden Parameter fest, in welche Richtung(en) zur Laufzeit Daten ausgetauscht werden können.

Parameterzuordnung -
Zuordnung von Aktualparametern zu Formalparametern, die zur Übersetzungszeit stattfindet. Es werden zwei Schreibweisen der Parameterzuordnung unterschieden:
Zuordnung über Namen (named parameter association) und
Zuordnung über die Position (positional parameter association).

Partition -
Eine Partition ist eine Ansammlung von Ada-Bibliothekseinheiten, die auf dem gleichen Rechnerknoten liegen.

Partition Communication Subsystem (PCS) -
Das Partition Communication Subsystem PCS ermöglicht den aktiven Partitionen die Kommunikation über den RPC-Mechanismus (siehe RPC). Das Kernstück dieser Schnittstelle ist das Paket "System.RPC" .

Partitionierung -
Zerlegung eines Software-Systems (z. B. Ada-Programms) in verteilbare Einheiten.

Polylithische Strukturen -
Dies sind dynamische Datenstrukturen wie Listen, die aus einzelnen Objekten zusammengesetzt und deren Verbindungen untereinander manipulierbar sind. Die Anzahl der Objekte kann zur Laufzeit geändert werden. Gegenteil: Monolithische Strukturen.

Polymorphismus - (OOP)
Überladung von gleichartigen Funktionsaufrufen, die sich auf unterschiedliche Klassen einer Klassenhierarchie beziehen. Beim Aufruf einer solchen Funktion mit einem konkreten Objekt wird die zugehörige Komponentenfunktion ausgeführt. Man erhält also ein unterschiedliches Verhalten in Abhängigkeit vom Typ des Objektes. Polymorphismus bedeutet, daß ein Objekt auf eine Nachricht mit der Ausführung einer ihm entsprechenden Operation antwortet. Da der Typ des Objektes zum Zeitpunkt der Übersetzung nicht bekannt ist, muß zur Laufzeit des Programms eine entsprechende Auswahl stattfinden. Siehe auch dynamische Bindung.

Portabilität - / portabel -
Eigenschaft eines Moduls/einer Komponente oder eines Programmsystems, ohne bzw. mit geringem Aufwand an eine neue Basismaschine (Zielumgebung der Portierung: Hardware, Systemsoftware mit Betriebssystem und Übersetzer) angepaßt werden zu können.

Portierung -
Tätigkeit, bei der eine (im operativen Einsatz befindliche) Komponente/ein Modul oder ein Programmsystem an eine neue Basismaschine (Zielumgebung der Portierung: Hardware, Systemsoftware mit Betriebssystem und Übersetzer) angepaßt wird.

Präfix -
Ein Präfix wird als der erste Teil bestimmter Arten von Namen benutzt. Ein Präfix ist entweder ein Funktionsaufruf oder ein Name.

Präfix-Notation -
Die Präfix-Notation ist eine von 2 möglichen Schreibweisen für Verknüpfungsoperationen. Beispiel: Ergebnis := "+" (X, Y);. Siehe auch Infix-Notation.

Pragma -
Unter einem Pragma versteht man eine Anweisungen an den Ada-Übersetzer, die seine Arbeitsweise und die Codeerzeugung gezielt beeinflussen. Die meisten Pragmas sind implementierungsspezifisch. Wenn ein Ada-Übersetzer bestimmte Pragmas nicht umsetzen kann, so werden diese ignoriert.

Preemptiv -
Ada wird als preemptiv ("preemption" heißt im Englischen Vorrang(-sunterbrechung)) bezeichnet,
d. h. über eine Anforderung, daß ein Prozeß aktiv werden soll, wird entschieden.

Priorität -
Die Priorität dient dazu, Zugriffsanforderungen für eine gemeinsam genutzte Ressource zu ordnen. Je nach Zuteilungsverfahren erhält ein Prozeß mit höherer Priorität eher die angeforderte Ressource als ein Prozeß mit niedrigerer Priorität.

Prioritäteninversion -
Eine Prioritäteninversion tritt dann auf, wenn ein paralleler Prozeß mit einer hohen Priorität durch einen parallelen Prozeß mit einer niedrigeren Priorität blockiert wird, wobei beide Prozesse ein gemeinsames Betriebsmittel (Resource) benutzen.

Prioritätenvererbung -
Bei der Interaktion eines parallelen Prozesses mit einem parallelen Prozeß, der eine höhere Priorität besitzt, erbt der parallele Prozeß die höhere Priorität und behält diese höhere Priorität (aktive Priorität) während der Ausführung.

Private Typen -
Private Typen unterstützen Abstraktion und Informationskapselung. Nur ihr Name bleibt weiterhin sichtbar und verwendbar; die Implementierungsdetails der betroffenen Typen sind im Rumpf verborgen. Ein privater Typ und seine Operationen werden im sichtbaren Teil eines Pakets oder in einer generischen Einheit definiert. Zuweisung, Gleichheit und Ungleichheit sind auch für einen privaten Typ definiert, wenn dieser kein limitierter Typ ist.

Programm -
Ein Programm setzt sich aus einer Anzahl von Übersetzungseinheiten zusammen, von denen eine das Hauptprogramm ist. Die Ausführung des Programms besteht aus der Ausführung des Hauptprogramms, das Unterprogramme aufrufen kann, die in anderen Übersetzungseinheiten des Programms vereinbart sind.

Programmeinheit -
Eine Programmeinheit ist entweder ein Paket (package), ein Prozeß (task unit), ein geschütztes Objekt (protected unit), ein geschützter Eingang (protected entry), eine generische Einheit oder ein explizit deklariertes Unterprogramm, Aufzählungsliterale (enumeration literal) ausgenommen.

Prozedur -
Siehe Unterprogramm.

Prozeduralsprache -
Ein Programm in einer prozeduralen Sprache ist eine Liste von Anweisungen. Der Steuerfluß ist in einer Prozeduralsprache von größerer Bedeutung als der Datenfluß. Beispiele für prozedurale Sprachen: BASIC, C, FORTRAN, PASCAL.

Prozeß - / Prozesse -
Ein Prozeß (task) ist eine Programmeinheit, die so lange unabhängig von anderen Programmeinheiten ausgeführt wird, bis ein Synchronisationspunkt oder das Ende der Programmeinheit erreicht wird. Im Idealfall läuft jeweils ein Prozeß auf einer eigenen CPU, im allgemeinen teilen sich jedoch mehrere Prozesse die vorhandenen CPUs. Die Programmeinheit besteht aus einem Adreßraum und dem Programm, das innerhalb dieses Adreßraums abläuft, sowie den dazu benötigten Systemressourcen.

Prozeßkommunikation -
Austausch von Daten zwischen Prozessen. Hierzu müssen die Prozesse in ein Rendezvous eintreten.

Prozeßkoordination -
Ein Verfahren, bei dem bestimmt wird, welche Prozesse im logischen Sinne zur Ausführung wählbar sind, welche parallele Prozesse auf welchem Prozessor ausführbar sind und welche aktive Priorität jeder parallele Prozeß hat. Prozeßkoordination ist ein allgemeinerer Begriff als Prozessorzuteilung und wird auch als Task Dispatching bezeichnet.

Prozessorzuteilung -
Ein Verfahren, bei dem bestimmt wird, welcher bereite parallele Prozeß einem Prozessor zugeteilt wird. Prozessorzuteilung wird auch als Task Scheduling bezeichnet.

Prozeßsynchronisation -
Abstimmung nebenläufiger, kooperierender Vorgänge aufeinander. Die Prozeßsynchronisation kann durch gegenseitige Beobachtung erfolgen oder durch einen speziellen, mit der Synchronisation beauftragten Überwacher.


 

 zurück Ada Tour - Dokumentation  © 2003 Förderverein Ada Deutschland e.V.