Glossar
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S Safe Range -
Wertebereich in Ada 95, der von einer Gleitpunkttypdefinition ohne explizite Bereichseinschränkung mindestens abgedeckt werden muß. Er berechnet sich nach der Formel
+- (10 ** d - 1) / (10 ** d) * 10 ** 4 * d oder ungefähr +- 10 ** 4 * d.
Dabei ist d die Anzahl der mit DIGITS d geforderten signifikanten Dezimalstellen.

Scheduling -
Beim Scheduling wird laufend zwischen mehreren Prozessen umgeschaltet, um ein quasi-paralleles bzw. echt paralleles Ablaufen dieser Prozesse auf einer bzw. mehreren CPUs zu ermöglichen. Die tatsächliche Prozeßbearbeitungsreihenfolge hängt vom Zuteilungsverfahren ab. Siehe auch Scheinparallelität.

Scheduling-Algorithmus -
Abbildung und Ausführung der Prozesse einer Systemarchitektur auf eine vorgegebene bzw. von Randbedingungen frei wählbare Rechnerarchitektur. Die Prozeßbearbeitungsreihenfolge wird unter Berücksichtigung der Prozeßkommunikation und Prozeßsynchronisation, des Prozeßmodells und der zugrundeliegenden Rechnerarchitektur vorgenommen. Siehe auch Zuteilungsverfahren.

Scheinparallelität -
Wird mehr als ein Prozeß auf einem Prozessor ausgeführt, so können die Prozesse nur durch ein Zuteilungsverfahren geordnet nacheinander auf dem Prozessor ablaufen.

Schlange -
Unter einer Schlange (queue) versteht man eine Folge von Dateneinträgen, bei der die Zugriffsoperation "Einfügen" von Dateneinträgen nur am Ende der Folge und die Operation "Entfernen" von Dateneinträgen nur am Anfang der Folge durchgeführt werden kann, d. h. daß immer nur auf das zuerst eingefügte Element zugegriffen werden kann (first in, first out).

Schlüsselwörter -
Schlüsselwörter sind Zeichenfolgen mit einer vordefinierten Bedeutung. Sie können daher vom Programmierer nicht als Bezeichner für Variable, Konstante, Typen, Unterprogramme usw. benutzt werden. Der Vorrat an Schlüsselwörtern ist abhängig von der jeweiligen Programmiersprache, d. h. es sind bei vergleichbaren Programmiersprachen für semantisch äquivalente Sprachkonstrukte durchaus unterschiedliche Schlüsselwörter zu finden.
Beispiele:
constant, new, package, procedure, task, type.

Schnittstellenteil (OOP) -
Der Teil einer Klasse, der dem Benutzer der Klasse zugänglich ist.

Secondary Units -
Siehe Sekundäreinheiten.

Seiteneffekt -
Werden innerhalb einer Prozedur oder Funktion globale Variable verändert, die nicht als aktuelle Parameter an diese Prozedur (Funktion) übergeben werden, so wird dies als Seiteneffekt (Nebenwirkung) bezeichnet. Der Effekt kann nicht ohne Kenntnis des Unterprogrammrumpfes vorhergesagt werden.

Sekundäreinheiten -
Sekundäreinheiten (secondary units) sind ihren Bibliothekseinheiten zugeordnet. Sekundäreinheiten können Rümpfe von Paketen, Prozeduren und Funktionen sowie Untereinheiten sein. Sie sind nicht für sich alleine nutzbar, sondern nur in Verbindung mit ihren zugehörigen Spezifikationen.

Selektierte Komponente -
Eine selektierte Komponente ist ein Name, bestehend aus einem Präfix und einem Bezeichner, der Selektor heißt. Selektierte Komponenten werden dazu benutzt, Verbundkomponenten, Eingänge und Zielobjekte von Zugriffswerten zu bezeichnen, sie werden auch als expandierte Namen benutzt.

Selektor -
Siehe selektierte Komponente.

Semaphor -
Konzept zur Realisierung des wechselseitigen Ausschlusses von Betriebsmitteln. Ein Semaphor s ist eine ganzzahlige nichtnegative Variable verbunden mit einer Warteschlange W(s). Auf einen Semaphor kann mit zwei Operationen zugegriffen werden, mit der P-Operation (holl. passeer = betreten), auch Warteoperation genannt, und der V-Operation (holl. verlaat = verlassen), auch Signaloperation genannt. Die P-Operation wird im allgemeinen zu Beginn eines kritischen Abschnitts, die V-Operation zum Ende eines kritischen Abschnitts ausgeführt. Der Anfangswert von s legt fest, wieviele parallele Prozesse sich gleichzeitig in dem durch s bestimmten Abschnitt befinden, also das durch die Zustandsvariable s bestimmte Betriebsmittel belegen dürfen. Ist der zulässige Wertebereich von s von null bis eins, so spricht man von einen binären Semaphor.

Shared Memory -
Siehe Gemeinsamer Speicherplatz.

Sichtbarer Teil -
Siehe Paket.

Sichtbarkeit -
Die Vereinbarung einer Größe mit einem bestimmten Bezeichner ist an einer gegebenen Stelle im Programmtext sichtbar, wenn die Größe eine akzeptierbare Bedeutung für ein Auftreten des Bezeichners an dieser Stelle ist. Die Vereinbarung ist sichtbar durch Selektion an der Stelle des Selektors in einer selektierten Komponente oder an der Stelle des Namens in einer Zuordnung über Namen. Anderenfalls, d. h. wenn der Bezeichner allein diese Bedeutung hat, ist die Vereinbarung direkt sichtbar.

Signifikante Dezimalstellen -
Die Angabe DIGITS n für die Definition eines Gleitpunkttyps fordert eine relative Genauigkeit von n signifikanten Dezimalstellen. Dies stellt sicher, daß zwei Zahlen, die sich in den ersten n Stellen unterscheiden, durch zwei verschiedene Zahlen im Rechner dargestellt werden. Die erste signifikante Ziffer ist die am weitesten links stehende Ziffer, die ungleich 0 ist.

Skalare Typen -
Als Skalare Typen bezeichnet man alle Typen ohne Komponenten. Die skalaren Typen von Ada sind unterteilt in ganzzahlige Typen, reelle Typen und Aufzählungstypen. Die Werte eines skalaren Typs sind geordnet.

Späte Bindung (OOP) -
Siehe dynamische Bindung.

Speicherbereinigung -
Speicherbereinigung (Garbage Collection) ist ein Mechanismus, der anonymen Speicherplatz der Speicherplatzverwaltung wieder zuführt. Damit kann dieser Speicherplatz erneut über Allokatoren von der Speicherplatzverwaltung angefordert und dem Ada-Programm zur Verfügung gestellt werden.
Eine Speicherbereinigung verschiebt außerdem noch Objekte, auf die referenziert wird, um den vorhandenen Speicherplatz besser ausnutzen zu können. Durch häufiges Allozieren und Deallozieren von Speicherplatz unterschiedlichen Umfanges kann der verfügbare Raum, der für die Speicherplatzverwaltung verfügbar ist, fragmentiert werden, d. h. zwischen den verschiedenen allozierten Speicherplätzen ist nicht allozierter Speicherplatz unterschiedlichen Umfanges vorhanden. Wird Speicherplatz angefordert, so muß der verfügbare Raum danach abgesucht werden, an welcher Stelle noch nicht allozierter Speicherplatz in passendem Umfang verfügbar ist. Je stärker der verfügbare Raum fragmentiert ist, um so länger dauert die Suche. Durch eine Verschiebung aller allozierten Objekte wird der nicht allozierte und verteilte Speicherplatz zusammengeschoben. Die Speicherplatzbereinigung paßt die Verweise des Programms der Verschiebung entsprechend an. Durch das Pragma controlled wird das allerdings verhindert. Dies ist dann nötig, wenn allozierte Objekte auf ganz bestimmte Speicherzellen gelegt wurden, um spezielle Komponenten der Hardware abfragen oder ansteuern zu können.
Jedem Ada-Übersetzer ist es freigestellt, eine Speicherbereinigung anzubieten oder nicht.

Spezifikation -
Die Spezifikation beschreibt die Schnittstelle einer Programmeinheit zur Außenwelt. Sie definiert eindeutig, wie auf die Implementierung der Programmeinheit zugegriffen werden kann. Siehe auch Information Hiding und Abstrakter Datentyp.

Stammbibliothekseinheit -
Die Stammbibliothekseinheit eines Funktions-, Prozedur- oder Paketrumpfs ist die entsprechende Funktions-, Prozedur- oder Paketspezifikation. Die Stammbibliothekseinheit einer Untereinheit (separate Einheit) ist die Funktions-, Prozedur- oder Paketspezifikation in deren Rumpf die Untereinheit mit separate ausgelagert wird. Siehe auch Sekundäreinheiten.

Statement -
Siehe Anweisungen.

Statische Bindung - (OOP)
"Statische Bindung" für Prozeduraufrufe bedeutet, daß schon zur Übersetzungszeit festgestellt werden kann, welches von mehreren gleichnamigen Unterprogrammen (überladenes Unterprogramm) anzusprechen ist. Der Übersetzer kann einem Unterprogrammaufruf ein passendes Unterprogramm zuordnen, weil sich die Parameterlisten der gleichnamigen Unterprogramme unterscheiden.

Statischer Bindevorgang -
Bei einem statischen Bindevorgang wird ein fernes Unterprogramm explizit benannt. Dies setzt voraus, daß alle "Remote Call Interface"-Pakete, in denen die aufzurufenden Unterprogramme deklariert sind, dem Client über eine Kontextklausel bekanntgegeben werden. Außerdem ist es bei diesem statischen Modell notwendig, daß zu dem Zeitpunkt, zu dem die Client-Partition konstruiert wird, die Server-Partition einmalig festgelegt wird.

Steuerfluß -
Ein Steuerfluß (thread of control) ist eine Sequenz von Anweisungen, die von einem konzeptionell sequentiellen Unterprogramm (unabhängig von der Programmiersprache) ausgeführt wird. Es können mehr als ein Steuerfluß nebenläufig ausgeführt werden, entweder verschachtelt auf einem Prozessor oder parallel auf getrennten Prozessoren.
Für die Komplexität des Steuerflusses ist das Abstraktionsniveau der Betrachtung entscheidend. Ein Unterprogramm kann intern einen sehr komplizierten Steuerfluß haben, von außen als black box betrachtet, ist aber nur ein (einfacher) Steuerfluß möglich, nämlich der durch das Unterprogramm.
Beispiel:
Besteht ein Programmabschnitt nur aus Zuweisungen von Variablen, so ist auch nur ein Steuerfluß möglich (ohne Berücksichtigung von Ausnahmen).
Bei einer If-Anweisung entstehen zwei Möglichkeiten für den Steuerfluß.
Wird in einer Schleife mehrfach immer nur genau ein Unterprogramm aufgerufen, so liegt nur ein Steuerfluß vor, wenn das Abstraktionsniveau auf Höhe der Schleife liegt.

String -
Vordefinierter Typ für Zeichenketten aus dem Paket Standard.

Subunits -
Siehe Untereinheiten.

Superklasse (OOP) -
Siehe Basisklasse.

Supporters -
Siehe unterstützende Einheiten.

Synchronisation -
Zwei kommunizierende Prozesse haben einen gemeinsamen Synchronisationspunkt. Mit Synchronisation bezeichnet man das Anhalten desjenigen Prozesses, der als erster den Synchronisationspunkt erreicht, bis der andere Prozeß ebenfalls diesen Synchronisationspunkt erreicht hat. Synchronisation ist die zeitliche Koordination von Prozessen. Siehe auch Prozeßsynchronisation, Rendezvous.

Synchronisationspunkt -
Stelle innerhalb eines Prozesses, die zum Austausch von Daten mit anderen Prozessen dient. Siehe auch Annahmeanweisung, Eingangsaufruf, Rendezvous.

Synonymvereinbarung -
Eine Synonymvereinbarung vereinbart einen anderen Namen für eine Größe.


 

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